Liebe Freunde und Wohltäter!

liebe-freundeAnlässlich des Festtages unseres Ordensgründers am 21. Oktober schreiben wir Ihnen diese Zeilen. Der hl. Kaspar del Bufalo lebte von 1786-1837, er war ein machtvoller Prediger und lebte und verbreitete die Spiritualität des Blutes Christi.

Nun hat Papst Benedikt XVI. die ganze katholische Kirche eingeladen, ein „Jahr des Glaubens" zu begehen. Er schreibt: Ich habe „entschieden, ein Jahr des Glaubens auszurufen. Es wird am 11. Oktober 2012, dem fünfzigsten Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, beginnen und am Christkönigssonntag, dem 24. November 2013, enden" (Portafidei).

Nehmen wir diesen Aufruf des Papstes ernst! Erneuerung des Glaubens geschieht einzig und allein im Herzen des einzelnen Menschen. Jemand könnte sagen: „Ich glaube doch! Aber mein Ehepartner, meine Tochter, mein Enkelkind, mein Bruder... ist aus der Kirche ausgetreten - das „Jahr des Glaubens", das ist nicht für mich, das ist für die anderen." Falsch! Es beginnt bei mir und bei dir selber. Benedikt XVI. beginnt damit, das» er bei der Bischofssynode in diesem Oktober sich selber und die eingeladenen Bischöfe evangelisiert. Papst Johannes Paul IL sagte: Manchmal ist auch der Priester nicht wirklich gläubig, manchmal ist selbst der Bischof kein wirklich Gläubiger. Und in Evangelii nuntiandi erklärte Papst Paul VI: Niemand ist von der Evangelisierung ausgenommen, angefangen von den Bischöfen… Die Kirche muss zuallererst sich selber evangelisieren!

Das bedeutet, dass wir, die frommen Katholiken, neu evangelisiert werden müssen. Das also ist die Bedeutung dieses „Jahres des Glaubens. Wir selber sollen neu evangelisiert werden, damit wir den Glauben weitergeben können.

Was aber bedeutet Evangelisierung? Es bedeutet nicht nur, den Glauben zu kennen und darüber zu reden, die guten katholischen Traditionen zu pflegen, sondern auch und zuallererst eine Erfahrung zu machen, eine Gotteserfahrung. Einige weitere Sätze aus dem erwähnten Schreiben mögen dies verdeutlichen. Glaube ist die Entscheidung, beim Herrn zu sein und mit ihm zu leben… Aus dieser Sicht ist das Jahr des Glaubens eine Aufforderung zu einer echten und erneuerten Umkehr zum Herrn, dem einzigen Retter der Welt… Der Glaube wächst nämlich, wenn er als Erfahrung einer empfangenen Liebe gelebt und als Erfahrung won Gnade und Freude vermittelt wird. Er macht fruchtbar, weil er das Herz in der Hoffnung weitet und befähigt, ein Zeugnis zu geben, das etwas zu bewirken vermag."

So frage dich: Habe ich überhaupt jemals eine Glaubenserfahrung gemacht, habe ich Gott erfahren? Du wirst entdecken, dass du im Lajif deines Lebens in einer konkreten Situation, in einem bestimmten Augenblick, bei jenem Einsatz für deine Mitmenschen Gott erfahren hast. Und aus solcher Erfahrung lebt dein Glaube und gibt dir die Kraft, unbeirrt deinen Weg mit Christus zu gehen. Und wenn du bisher keine Glaubenserfahrung gemacht hast? Vielen wird eine Glaubenserfahrung geschenkt, wenn sie anfangen, richtig zu beten, wenn sie sich entschieden einem notleidenden Mitmenschen zuwenden oder wenn sie an Exerzitien oder einem Glaubensseminar teilnehmen.

In seinem Schreiben erinnert uns Papst Benedikt an Maria von Nazareth: „Aufgrund des Glaubens nahm Maria das Wort des Engels an und glaubte der Botschaft, dass sie im Gehorsam ihrer Hingabe die Mutter Gottes werden sollte… Mit demselben Glauben folgte sie dem Herrn während seiner Verkündigung und blieb bei ihm bis zum Kalvarienberg. Im Glauben kostete Maria die Früchte der Auferstehung Jesu, und indem sie alle Erinnerungen in ihrem Herzen bewahrte, gab sie diese an die Zwölf weiter, die mit ihr im Abendmahlssaal versammelt waren, um den Heiligen Geist zu empfangen."

Bei der Mutter Jesu können wir in die Glaubensschule gehen. Deshalb legen wir Ihnen Bild und Text zum „Engel des Herrn" bei. Dieses kurze Gebet ist eine einfache Form der Evangelisierung: Maria evangelisiert uns, indem sie uns ihre eigene persönliche Glaubenserfahrung mitteilt. Es handelt sich dabei um drei wichtige Schritte.

Erster Schritt: Maria lässt sich von Gott durch den Engel ansprechen und lässt sich auf dieses Gespräch ein. Das ist richtiges „Gebet". Maria sagt dem Engel nicht einen gelernten Text auf, sondern führt mit ihm einen Dialog - Reden und Zuhören, Frage und Antwort.

Zweiter Schritt: Sie hat das Ansinnen Gottes ausreichend verstanden und willigt ein, sie trifft eine Entscheidung, die ihrem Leben eine ganz bestimmte Richtung gibt.

Dritter Schritt: Sie empfängt den Gottes- und Menschensohn, wird seine Mutter, führt ihn ins Leben ein und teilt sein Schicksal. Ihr ganzes Leben und Sterben wird von ihrer Beziehung zu Jesus geprägt. Das ist GLAUBE: Dialog, Entscheidung und dauerhafte Beziehung mit Jesus Christus. Wer so glaubt, ist evangelisiert und gibt durch sein ganzes Leben Zeugnis von seiner Glaubenserfahrung, von seiner Gotteserfahrung.

Helfen wir einander, dass der Wunsch unseres Papstes in Erfüllung gehen kann: „Das, was die Welt von heute besonders braucht, ist das glaubhafte Zeugnis derer, die, vom Wort des Herrn im Geist und im Herzen erleuchtet, fähig sind, den Geist und das Herz vieler zu öffnen für die Sehnsucht nach Gott und nach dem ewigen Leben, das kein Ende kennt."

Im Namen unserer Hausgemeinschaft danke ich Ihnen ganz herzlich für Ihre Grüße, Ihr Gebet und Ihre Gaben! Hier im Haus beten wir täglich auch in Ihren Anliegen. Im Gebet verbunden grüßt Sie Ihr dankbarer

P. Willi Klein CPPS

FOTO: Kunstverlag Peda, Passau



 
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